Das Erscheinungsbild einer Marke lebt vom Wiedererkennungswert. Deshalb verwenden große Unternehmen wie beispielsweise Daimler oder die Telekom eigens konzipierte Hausschriften. Sie sind quasi die Signatur eines starken Markenauftritts. Viele von uns könnten auch ohne Logo problemlos eine Anzeige dieser Unternehmen der entsprechenden Marke zuordnen. Die Typografie macht dies möglich. Beim Corporate Font geht es nicht einfach nur darum, schriftlich Informationen zu vermitteln wie bei unserer gewöhnlichen Korrespondenz per E-Mail oder auf Papier, wo wir in der Regel einfach die voreingestellte Schriftart unseres jeweiligen Text-Programms verwenden. Die zu einer Marke gehörende Schrift unterstreicht dagegen ihre Individualität.
Die Typografie ist Teil des Designs und sie wird bewusst als Gestaltungsmittel eingesetzt, um Inhalte optimal zu transportieren. Die Schrift wirkt, oft auch unbewusst. Beim Prozess, eine Marke zu schärfen und sie mit einem klaren Profil im Wettbewerb sichtbar zu machen, müssen inhaltliche Alleinstellungsmerkmale durch ein passendes Corporate Design vermittelt werden. Bei der Wahl des Corporate Font verhält es sich wie mit den Fotos für einen hochwertigen Bildstil: Qualität kostet, aber eine eigenständige, auf die Marke zugeschnittene Typografie zahlt sich am Ende aus. Für einen der inzwischen zahlreichen System-Fonts zahlt man zwar keine Lizenzgebühren, allerdings sind diese Schriften von jedem frei nutzbar und schaffen so kaum einen Wiedererkennungswert für eine einzelne Marke. Außerdem sollte man daran denken, dass ein Corporate Font für alle Medien adaptierbar sein muss – egal ob Print, Website oder App auf dem Smartphone. Die Handschrift einer Marke muss immer erkennbar bleiben! Deshalb ist es wichtig, auch die eigenen Mitarbeiter dafür zu sensibilisieren, damit der Markenauftritt nicht durch einen gestalterischen Wildwuchs geschwächt wird.